Was ist der ATX? – Erklärung
Der ATX enthält Werte der 20 größten österreichischen Unternehmen mit Börsennotierung. Nach dem großen Absturz in Folge der Corona-Krise im ersten Halbjahr 2020 konnten sich die meisten Aktien bis heute erholen und zum Teil auch die Vor-Corona-Werte klar übertreffen.
Online Broker wechseln – Aktien, Sparplan & ETF – Vergleich Österreich 2022
Dennoch bleibt die Corona Krise weiterhin präsent und es kann jederzeit zu Einbrüchen kommen, auch das Tapering in den USA kann weltweit zu Aktieneinbrüchen führen und nicht zuletzt schwebt der mögliche Konkurs des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande als Damoklesschwert über den weltweiten Märkten.
Börsen-Tipp von Warren Buffet
Einer der größten Investoren aller Zeiten, Warren Buffet erklärte seinen Erfolg folgendermaßen: „Ich war ängstlich, als andere gierig waren und ich war gierig, als andere ängstlich waren.“ Auf die Börse umgelegt bedeutet es, dass gerade Krisen große Chancen bergen.
Krisen bieten günstige Chancen
Von dem Corona-Tiefpunkt am 20. März 2020 mit 1889 Punkten konnte sich der ATX bis zu einem neuen Allzeithoch von 3889 Punkten am 12. November 2021 hochkämpfen. Die OMV konnte sich etwa von einem Tief am 30. Oktober 2020 mit 19,70 Euro pro Aktie auf knapp 54 Euro hochkämpfen, die Krise bot Investoren die Chance, Anteile an einem großartigen Unternehmen für einen äußerst günstigen Preis zu erhalten.
Experten zufolge sind Aktien für Privatanleger auf lange Sicht die beste Möglichkeit, sich ein Vermögen aufzubauen, hierfür ist die richtige Auswahl der Aktien natürlich wichtig.
Im folgenden Guide werden verschiedene ATX-Aktien in zwei Kategorien unterschieden, Dividendenaktien und Wachstumsaktien. Abhängig von der jeweiligen Strategie liefern Dividenden ein zusätzliches Passives Einkommen, mit dem man am Unternehmenserfolg beteiligt ist. Wachstumsaktien wiederum sind Unternehmen, die stark wachsen und in Zukunftsbranchen tätig sind.
Beste Aktien 2022 in Österreich – Dividenden Aktien Empfehlungen
OMV AG
Der Ölkonzern OMV konnte trotz der Corona-Krise im Vorjahr eine Dividende in Höhe von 3,85 % ausschütten, was für die Krisenresistenz des Unternehmens spricht. Zusätzlich wurde die Dividende in den letzten fünf Jahren um mehr als 13 Prozent erhöht und für 2022 werden gar 4,6 % an Dividende erwartet.
Auch die Finanzverschuldung von 24 % ist für den den Energie- und Ölbereich relativ gering (vgl. Shell 28 %, Total 29 % BP 31 %).
- Ölaktien sind stark zyklisch und am jeweiligen Ölpreis orientiert. Da dieser zurzeit relativ hoch ist, sind auch die Aktien des Ölkonzerns OMV stark gestiegen.
- Für einen Kauf kann entweder auf einen stärkeren Rücksetzer gewartet, oder zum derzeitigen Kurs gekauft und auf eine weitere Kurssteigerung spekuliert werden. Mit einem KUV von 0,95 sowie einem KGF von 12 ist die Aktie derzeit jedenfalls fair bewertet.
Strabag SE
Die Strabag ist eines der größten Bauunternehmen Europas und neben Österreich und Deutschland vor allem in Ost- und Südeuropa tätig. Als solche profitiert sie von den steigenden Infrastrukturausgaben in diesen Gebieten.
Die Strabag glänzt mit einer geringen Verschuldungsquote von knapp unter 10 %, Aufgrund des geringen Kurswerts betrug die Dividende 2020 ganze 19,7 %, für das Geschäftsjahr 2022 wird hier eine Quote von 4 % erwartet. Die Dividendenerhöhung betrug hier Durchschnittlich 60 % innerhalb der letzten fünf Jahre.
- Mit einem KUV von 0,24 sowie einem KGV von 9,10 ist die Strabag derzeit günstig bewertet. Mit einem KGV von 21 sowie einem KUV von 1,35 ist das Unternehmen derzeit fair bewertet.
Voestalpine AG
Die Voestalpine AG ist ein Stahl- und Industriekonzern der weltweit tätig ist.
Die Dividende wurde aufgrund von Corona bedingte Umsatzeinbußen im Jahr 2020 auf 0,66 % gesenkt, für 2021 wurde diese jedoch wieder auf 1,67 % erhöht. Durch diese Umsatzeinbußen sind auch die Zahlen im Bereich des Umsatz- und Gewinnwachstums eher durchwachsen, was sich jedoch innerhalb der nächsten Jahre ändern soll.
- Stahl ist aufgrund der Abhängigkeit von der Öl- und Autoindustrie eine sehr zyklische Branche, weshalb Stahlkonzerne auch empfindlich auf Krisen wie etwa die Corona-Krise reagieren.
- Gegenüber dem Vor-Corona-Niveau fehlen der Aktie nach wie vor rund 50 %, weshalb hier mittelfristig Potenzial vorhanden ist, jedoch könnten durch weitere Kurzarbeitsphasen und Lieferkettenprobleme durchaus noch Rücksetzer innerhalb der nächsten Monate erfolgen.
Wienerberger AG
Die Wienerberger AG ist der größte Ziegelproduzent Weltweit. Mit mehr als 200 Werken ist sie zudem der führende Anbieter von Tondachziegeln und Betonsteinen in Mittel- und Osteuropa.
Vor der Corona-Krise stieg der Umsatz 10 Jahre kontinuierlich, im Jahr 2020 ist er dementsprechend um 3 % gefallen.
- Das Unternehmen bezahlte dennoch eine Dividende in Höhe von 1,84 % für das Jahr 2020, für das Jahr 2022 wird eine Dividende von 2,64 % erwartet.
- Die Dividende wird mittlerweile auch seit 11 Jahren durchgehend bezahlt und wuchs innerhalb der letzten Jahre um 25 %.
Mit einem KGV von 41 sowie einem KUV von 1,11 ist Wienerberger moderat bewertet, mit Ausnahme von 2020 konnte auch die Aktie innerhalb der letzten 8 Jahre kontinuierlich steigen, weshalb ein Einstieg Sinn machen kann.
EVN AG
Die EVN AG ist der größte Strom- Gas und Wärmeversorger in Niederösterreich mit Tochterunternehmen in Mazedonien und Bulgarien. Der Aktienwert konnte sich trotz der Corona-Krise innerhalb der letzten drei Jahre verdoppeln.
- Die Finanzverschuldung der EVN AG ist mit 14,5 % äußerst gering für die Energiebranche und kann zusätzlich eine Dividendenquote von 1,90 % aufwarten. Diese wurde in den letzten fünf Jahren zusätzlich um 3 % erhöht.
- Mit einem KGV von 23 sowie einem KUV von 2,17 ist die Aktie branchenübergreifend relativ hochpreisig, innerhalb der Energiebranche jedoch verhältnismäßig günstig bewertet.
Die besten österreichischen Wachstumsaktien für 2022
Verbund AG
Die Verbund AG war in den letzten Jahren das am stärksten wachsende ATX Unternehmen, kein Wunder, die Bereiche Wasserkraft und erneuerbare Energie sind Zukunftsthemen und die Verbund AG hier sehr stark investiert.
Mit einer Jahresperformance von 46 % sowie einer geringen Schuldenquote von 11 % und einer Nettogewinnmarge von 16 % kann der Verbund starke Qualitätszahlen vorweisen. Das Wachstum wurde zwar durch die Corona-Krise gebremst, jedoch nicht gestoppt, weshalb dieser innerhalb der letzten zwei Jahre um 7 % stieg.
Als Wachstumsaktie ist die Verbund AG mit einem KGV von 50 und einem KUV von 15 relativ teuer beurteilt, vergleichbare Aktien von Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien sind hier jedoch in einem ähnlichen Preisverhältnis bewertet.
Andritz AG
Die Andritz AG ist weltweit einer der größten Produzenten von Technologien und Servicelösungen in verschiedenen Industrien, vor allem in den Bereichen Recycling, Energie- und Umweltlösungen sowie Automatisierung besteht hier großes Wachstumspotenzial für die nächsten Jahre.
- Die Andritz AG glänzt mit einer Eigenkapitalrendite von 15 % sowie einer Gesamtkapitalrendite von 8 %. Zusätzlich zu den Wachstumschancen wird auch eine Dividende ausgeschüttet, 2020 betrug diese 2,37 %.
- Mit einem KGV von 20 sowie einem KUV von 0,63 ist die Andritz AG fair bewertet.
Mayr-Melnhof Karton AG
Die Mayr Melnhof Karton AG ist einer der größten Hersteller von Kartons auf Recyclingpapierbasis weltweit und profitiert damit auch von anhaltenden Ökologisierungsmaßnahmen.
Mit einer Eigenkapitalrendite von 12 %, einer Gesamtkapitalrendite von 10 % sowie einer Finanzverschuldung von 11 % kann das Unternehmen sehr gute Zahlen vorlegen. Der Umsatz konnte trotz Corona-Krise innerhalb der letzten zwei Jahre um 4 % gesteigert werden.
Neben den Wachstumschancen bietet Mayr-Melnhof Karton auch eine Dividendenrendite von 1,87 % für das Jahr 2020.
Do & Co
Als Catering- und Gastronomieunternehmen ist Do & Co eine Unternehmen, das von Corona hart getroffen wurde. Unter anderem durch Lockdowns schlitterte das vormals profitable Unternehmen in die roten Zahlen und muss 2021 wohl auf rund 50% des Umsatzes im Vergleich zu 2019 verzichten.
Die Aktie wird dementsprechend mit einem Abschlag von fast 50% im Vergleich zu 2019 gehandelt, ein Kauf dieser Aktie ist aufgrund der Finanzverschuldung von knapp 62 % dennoch nur für risikofreudige Anleger geeignet.
Österreichische Post
- Durch die Zunahme an Onlinebestellungen gehörte die Postaktie zu den Corona-Profiteuren, durch die zusätzlichen Lieferungen konnte ein Umsatzwachstum von beinahe 10 % gegenüber dem Jahr 2019 realisiert werden. Auch das EPS stieg um 33 % gegenüber dem Vorjahr.
- Die Post kann mit einer beachtlichen Eigenkapitalrendite von 20 % sowie einer Gesamtkapitalrendite von 16 % aufwarten, zusätzlich beträgt die Finanzverschuldung lediglich 13 %. Zusätzlich zahlt die Post eine Dividende von mehr als 4 %.
Vom Allzeithoch am 30.06.2021 korrigierte die Postaktie um etwa 20 %, weshalb diese sich nun wieder in einem sehr attraktiven Preisniveau befindet. Mit einem KGV von 20 sowie einem KUV von 1 ist diese auch anhand der Kennzahlen attraktiv bewertet.
WICHTIG: Diese Aktien Empfehlungen und Tipps stellen KEINE Anlageberatung dar. Entscheiden Sie selbständig, informieren Sie sich zu aktuellen Kursen und beachten Sie das Risiko von einem Totalverlust ihres eingesetzen Kapitals an den Börsen! KEINE Haftung für Entscheidungen und Verluste aufgrund ihrer Investitionen!