Aktiendepot-Test für Österreich 2023

Kreditkartenunternehmen als Investment: Welche Aktien sind empfehlenswert?

Die bekanntesten Kreditkartenunternehmen sind auch an der Börse gelistet. Eine Investition in ihre Aktien kann sich sehr lohnen. Weltweit zahlen viele Menschen lieber mit der Kreditkarte als in bar, auch wenn das im bargeldverliebten Deutschland und in Österreich nicht immer so deutlich zu erkennen ist.

In den USA jedoch und erst recht in Skandinavien kommt das Bargeld allmählich völlig aus der Mode. In Schweden zahlen die Menschen auch Kleinstbeträge mit der Kreditkarte, in den USA wiederum gewähren die Kreditkartenanbieter sehr großzügige Konsumentenkredite auf die Kreditkarten, weshalb dort praktisch jeder Verbraucher mehrere davon besitzt. Kein Zweifel: Das Kreditkartengeschäft hat Zukunft, während moderne digitale Zahlungsmittel sich erst noch durchsetzen müssen. Das Bargeld könnte irgendwann sogar aussterben.

Beste Kreditkarten Vergleich in Österreich 2022/2023 – Empfehlungen

Welche Kreditkartenunternehmen haben Potenzial an der Börse?

An der Börse gelistet und gut handelbar sind diese Kreditkartenunternehmen:

  • VISA Inc. (ISIN: US92826C8394 | WKN: A0NC7B): Die Aktie hat in den letzten zehn Jahren ihren Wert in etwa vervierfacht und notiert Ende September 2022 bei ~180 $. In jüngster Zeit gab sie von einem Hoch bei ~230 $ etwas nach, was eine günstige Einstiegsgelegenheit sein könnte.
  • American Express Co. (ISIN: US0258161092 | WKN: 850226): Der Aktienkurs von Amex hatte sich zwischen 2012 bis Anfang 2022 ebenfalls knapp vervierfacht, dann aber stärker nachgegeben als der von VISA. Die Aktien notiert Ende September 2022 bei ~138 $.
  • MasterCard Inc. (ISIN: US57636Q1040 | WKN: A0F602): Diese Aktie konnte im letzten Jahrzehnt ihren Kurs von ~40 $ auf 400 $ Anfang 2021 sogar verzehnfachen, fiel dann wieder zurück und notiert gegenwärtig bei ~290 $.
  • Barclays PLC (ISIN (GB0031348658 | WKN: 850403): Hier sehen wir eine Ausnahme von der sonst erfreulichen Rallye der Kreditkartenaktien. Vor zehn Jahren kostete die Aktie von Barclays PLC mehr als heute, nämlich knapp unter 3,00 $, während sie gegenwärtig bei 1,76 $ notiert. Zwischenzeitlich gab es ein ständiges Auf und Ab beim Kurs.

Wenn es nun um eine direkte Empfehlung ginge, böten die drei Kandidaten VISA, Amex und MasterCard im Herbst 2022 möglicherweise gute Einstiegsgelegenheiten, während eine Investition in Barclays PLC nicht unbedingt empfehlenswert ist – jedenfalls nicht für langfristig orientierte Anleger.

Wie investiert man in Kreditkartenunternehmen?

Anleger können die Aktien direkt kaufen, in ETFs mit diesen Aktien investieren oder auch mit gehebelten Derivaten (CFDs, Knock-outs, Optionsscheine & Co.) auf deren Wertentwicklung spekulieren. Die gehebelten Derivate können in ihrer Auslegung als Put-Optionen auch bei fallenden Kursen gewinnen. Dies ist allerdings ein Geschäft für erfahrene Trader, die ständig die Kurse beobachten. Wer hingegen auf die allgemeine Wertentwicklung von Kreditkartenunternehmen setzt, ist ganz gut beraten, tatsächlich deren Aktien zu kaufen und langfristig zu halten.

Wie verdienen Kreditkartenunternehmen ihr Geld?

Kreditkartenunternehmen bieten prinzipiell Kredite an. Dabei kann es sich um einen kleineren Kreditrahmen für alltägliche Einkäufe handeln, doch auch große Anschaffungen lassen sich damit tätigen, wenn der Verbraucher (oder ein Unternehmen mit Firmenkreditkarte) über die entsprechende Bonität verfügt und ihm das Kreditkartenunternehmen oder die emittierende Bank einen entsprechenden Kreditrahmen einräumt.

  • Tipp: Wer selbst auf der Suche nach einer günstigen Kreditkarte in Österreich ist, sollte bei einem Kreditkarte Österreich Vergleich aktuelle Leistungen, Gebühren und Kosten sowie Bonusprogramme und deren Vorteile miteinander vergleichen!

Nun wissen wir, dass wir sehr oft mit einer Kreditkarte bezahlen, ohne einen echten Kredit in Anspruch zu nehmen, weil unser Konto im Plus steht und auch nach dem Kauf dort bleibt. In diesem Fall verdient das Kreditkartenunternehmen an der Händlergebühr für die Kartennutzung, von der wir als Verbraucher nichts merken. Ein drittes Standbein der Kreditkartenunternehmen ist die Gebühr für Bargeldabhebungen an Geldautomaten, für die wir vor allem im Ausland teilweise recht viel bezahlen. Daher ist das Geschäft von Kreditkartenunternehmen dreifach abgesichert:

  • Kreditzinsen auf gewährte Konsumenten- und Firmenkredite
  • Händlergebühren für alltägliche Bezahlvorgänge
  • Transaktionsgebühren bei Bargeldabhebungen

Das bedeutet: Sobald eine Kreditkarte zum Einsatz kommt, verdient das Kreditkartenunternehmen daran. Das Geschäft darf mithin praktisch als todsicher gelten.

Was bestimmt den Aktienkurs eines Kreditkartenunternehmens?

Es stellt sich nun die Frage, wieso manche Kreditkartenunternehmen offensichtlich ein höheres Vertrauen bei den Anlegern genießen, andere aber nicht. Dies zeigt der obige Vergleich der drei Schwergewichte VISA, Amex, MasterCard und Barclays PLC. Nun, für den Zuspruch von Firmen und privaten Verbrauchern sowie die Investitionsfreude von Anlegern spielen unterschiedlichste Faktoren eine Rolle, die durchaus den Aktienkurs des betreffenden Unternehmens beeinflussen. Einige Beispiele:

  • MasterCard hat umfangreiche Kooperationen mit Banken abgeschlossen. Wer in Deutschland und anderswo in Europa ein Konto eröffnet, erhält als Bankkarte sehr oft eine MasterCard, was einen Teil des Erfolges der MasterCard Inc. erklärt.
  • Amex erhebt sehr hohe Händlergebühren. Das wissen viele Nutzer nicht. Es hat aber zur Folge, dass viele europäische Händler keine Amex als Zahlungsmittel akzeptieren. Andererseits ist das traditionsreiche Unternehmen vor allem in Nordamerika sehr tief verwurzelt und allein deshalb nach wie vor sehr erfolgreich.
  • Barclays PLC ist ein unglaublich traditionsreiches britisches Unternehmen, das seine Wurzeln in einer Geschäftsgründung von Londoner Goldhändlern schon im Jahr 1690 hat. Doch 2012 musste Barclays wegen Marktmanipulationen eine Rekordstrafe zahlen, der Skandal zog damals weite Kreise. Das erklärt den schwächelnden Aktienkurs der letzten zehn Jahre.
  • VISA fällt wie MasterCard durch ein solides Geschäftsmodell mit mäßigen Gebühren auf. Dass der Aktienkurs in den letzten Jahren nicht so explodiert ist wie bei MasterCard, kann noch ganz andere, firmeninterne Gründe haben.

Darüber hinaus sind allgemeine Marktbedingungen nicht zu unterschätzen, die jeden Aktienkurs beeinflussen. So brachte die Coronapandemie ab 2020 den sagenhaften Aufschwung seit der Finanzkrise 2008/2009 ins Stocken. Davon waren auch die Aktien der Kreditkartenunternehmen betroffen. Erfreulicherweise stürzten sie aber nicht (wie die meisten Indizes) komplett ab, sondern pausierten nur in ihrer Rallye und verharrten auf dem erreichten hohen Niveau. Mit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges gaben sie leicht nach. Dieser ist eine Krise zu viel in den letzten zwei Jahren.

Welcher Anlagehorizont lohnt sich für Investitionen in Kreditkartenunternehmen?

Offenkundig ein längerer über Jahre und sogar Jahrzehnte. Diese Empfehlung gilt generell für sehr gut etablierte, klug geführte Unternehmen, die ihr Geschäftsmodell auch von Zeit zu Zeit veränderten Marktbedingungen anpassen.

Die Kreditkartenunternehmen stehen in jüngerer Zeit in Konkurrenz zu modernen digitalen Zahlungsmethoden, die inzwischen vom Smartphone aus funktionieren. Diese bieten beispielsweise Google Pay, Samsung Pay, Apple Pay und sogar der Discounter Netto mit einer eigenen App an. Natürlich sind die Kreditkartenanbieter auf diesen Zug aufgesprungen und bieten inzwischen selbst solche Lösungen an. Daher werden sie auch im digitalen Zeitalter bestehen. Eine Investition in ihre Aktien dürfte kaum jemals zum Totalverlust und mit etwas Geduld zu sehr erfreulichen Gewinnen führen.

Kostenloses-Depot.at
Logo